Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass trotz immer effizienterer Beleuchtung, die Lichtausschüttung global gesehen steigt. Die Forscher hatten ursprünglich erwartet, dass zumindest in den Industrieländern, mit der Umstellung auf LED-Beleuchtung, der Beleuchtungsgrad stabil bliebe, was einen geringeren Stromverbrauch bedeutet hätte. Die Ergebnisse lassen die Forscher vermuten, dass LEDs nicht zwangsläufig zu geringerem Stromverbrauch führen, sondern zu mehr Beleuchtung, da diese mit gleicher Stromleistung erzeugt werden kann.
Zu einem finalen Urteil kommt die Studie an diesem Punkt jedoch nicht. Insgesamt ist die Menge künstlicher Außenbeleuchtung in der Nacht global von 2012 bis 2016 im Schnitt jährlich um 2,2% gestiegen. Den größten Zuwachs verzeichneten dabei die sogenannten Schwellenländer, also Gebiete, die derzeit noch im Umbruch der Industrialisierung sind. Nur in wenigen Ländern sank die Beleuchtungsstärke, dies führten die Forsche allerdings auf kriegerische Konflikte zurück, da vor allem Syrien und der Jemen einen starken Rückgang in der Beleuchtung zeigten.
Ein klares Fazit kann in der Studie nicht gezogen werden. Die Forscher prognostizieren vor allem zwei Szenarien: Entweder der Beleuchtungshunger der Industrieländer ist langsam gestillt und stabilisiert sich in den kommenden Jahren. Die Alternative wäre eine weitere Steigerung in der Beleuchtungsstärke, bei mindestens gleichbleibendem Stromverbrauch und einem, wie es die Forscher nennen, Verlustes der Nacht. Sie schließen allerdings nicht aus, dass in einem solchen Fall Maßnahmen ergriffen werden könnten, um die Lichtverschmutzung wieder einzudämmen.
