Viele Leuchten mit zwei oder mehr Fassungen werden mit nur einer Lampe betrieben, kurzzeitig oder dauerhaft. Darf man das überhaupt? Gehen die Lampen oder die Leuchte so schneller kaputt?
Leuchte mit Lücken betreiben – geht das?
Die Reihenschaltung, demonstriert an der Weihnachts-Lichterkette, kennen viele aus dem Physik-Unterricht. Fehlt eine Lampe in der Lichterkette, so fällt die komplette Leuchte aus. Doch nicht jede Leuchte enthält eine Reihenschalung. Ob sich die Anzahl leerer Fassungen und fehlender Lampen negativ auswirkt, kommt auf die Art der Leuchte an.
Klassische Kronleuchter – früher oft mit Glühbirnen, heute mit LED-Retrofis betrieben – sind parallel geschaltet und brauchen keinen Transformator (Trafo). Hier haben leere Fassungen keinen Einfluss auf die Lebensdauer oder die Leistung der verbliebenen Birnen. Dunkler ist es natürlich trotzdem.
Anders sieht es bei Halogen-Lampen und Leuchten mit Schutzkleinspannung (auch: Niedervolt-Spannung) aus.
Sonderfall: Trafo mit Mindestlast
Halogenlampen brauchen eine Spannung von 11,8 bis 15 Volt. Die Steckdose liefert jedoch 230 Volt. Deshalb braucht jede Halogenleuchte einen Trafo, der die Spannung reduziert und die Lampen vor Überspannung schützt. Leuchten mit Schutzkleinspannung werden mit Spannungen zwischen 1,3 und 50 Volt betrieben. Auch hier übernimmt oft ein Trafo die Spannungsreduktion.
Jeder Trafo ist für eine bestimmte Mindestlast ausgelegt. Betreibt man die Leuchte vollständig, so wird die Mindestlast korrekt verteilt. Die folgende Formel verdeutlicht den Zusammenhang:
Mindestlast des Trafos / Nennleistung der Lampen = Anzahl der zum korrekten, nachhaltigen Betrieb notwendigen Lampen
Fehlt eine Lampe hinter dem Trafo, so leuchten die verbliebenen weiter. Allerdings steigt die Klemmenspannung an und der Strom reduziert sich. Daraufhin leuchten die Halogenlampen mit höheren Lumen-Werten und haben eine kürzere Lebensdauer.
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