Flutlicht ist heutzutage allgegenwärtig bei nahezu jeder Sportveranstaltung oder Open Air Konzerten. Allerdings hat es einige Zeit gedauert, bis sich diese Beleuchtungsart in den Stadien der Welt durchsetzen konnte. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es noch keine Flutlichtanlagen, sodass Veranstaltungen immer tagsüber stattfinden mussten, da Sportler und Zuschauer ansonsten im Dunklen gestanden hätten. Am 14. Oktober 1878 wurde im englischen Sheffield das erste Fußballspiel unter Flutlicht ausgetragen. Zur Beleuchtung wurden vier Bogenlampen genutzt, die normalerweise in Leuchttürmen genutzt werden. Zusammen erreichten diese eine Leuchtstärke von rund 7.800 Candela, was in der damaligen Maßeinheit rund 8.000 Kerzenstärken entsprach.
Zehn Jahre später wurde auch mithilfe von Petroleumbrennern eine nichtelektrische Version des Flutlichts demonstriert. Beide Varianten waren den Verantwortlichen der Football League, die ihre erste Saison 1888/89 spielte, jedoch zu unsicher, sodass weiterhin auf Flutlicht im Sport verzichtet wurde. Tatsächlich dauerte es bis ins Jahr 1956, bis in der englischen Fußballliga das erste offizielle Spiel unter Flutlicht ausgetragen wurde. Diesmal setzte sich das System allerdings schnell durch und das auch weltweit. So wurde beispielsweise im Folgejahr im alten Aachener Tivoli ebenfalls eine Flutlichtanlage installiert. Diese kam mit 240.000 Watt Gesamtleistung auf eine Lichtstärke von 170 Lux. Die Lichtstärke wurde in den kommenden Jahren bei weiteren Anlagen immer mehr gesteigert. 1978 hatte das Bremer Weserstadion mit 1.400 Lux die stärkste Flutlichtanlage Europas.
Anfangs wurden die Scheinwerfer an großen Masten in den vier Ecken des Spielfeldes installiert. Dies führte zu den charakteristischen Libellenschatten der Spieler, die sich in alle vier Richtungen ausbreiteten. Dieses Phänomen tritt in neuen Stadion, die überdachte Tribünen besitzen, mittlerweile nicht mehr auf, da die Beleuchtung dort an den Dächern der Tribünen angebracht ist und sich somit gleichmäßig über das gesamte Stadion verteilt. Mittlerweile sind Flutlichtanlagen auch in anderen Sportarten angekommen, sodass auch Skiabfahrten und Rennstrecken mit zahlreichen Scheinwerfern in Flutlicht getaucht werden und so Spätveranstaltungen möglich sind. Neue Anlagen werden zudem immer häufiger von vorn herein mit LED Flutlicht umgesetzt, anstatt auf die bisherige Halogentechnik zu setzen. Durch die LEDs kann der bei diesen Anlagen beträchtliche Stromverbrauch merklich reduziert werden.