Die elektrische Spannung innerhalb eines Stromnetzes wird als Netzspannung bezeichnet – sie wird von den Energieversorgern zur Übertragung elektrischer Leistung bereitgestellt. Häufig versteht man unter dem Begriff Netzspannung auch die Höhe der einphasigen Wechselspannung in sogenannten Niederspannungsnetzen. Sämtliche Aspekte der Netzversorgung werden europaweit in der EN 50160-Norm festgelegt.
Netzspannungsstärken in verschiedenen Regionen der Erde
Nicht in allen Teilen der Welt ist die Netzspannung identisch. In den europäischen Niederspannungsnetzen, die Haushalte versorgen, herrschen seit 1987 fast überall 230 Volt einphasige Netzspannung mit 50 Hz. Dies ist nicht der Spitzen- oder Durchschnittswert, sondern der Effektivwert der Spannung.
In den USA hingegen lässt das Niederspannungsnetz nur eine Spannung von 120 Volt zu. Da amerikanische Netzstecker häufig mit einem schlechteren Berührungsschutz ausgestattet sind, wird so die Gefahr durch Stromschläge reduziert. Gleichzeitig sind dadurch aber höhere Stromstärken in den Leitungen nötig, was wiederum bei schlechten Verbindungen in Verteilerdosen eine höhere Brandgefahr erzeugen kann. In wieder anderen Ländern, wie etwa in Brasilien der Fall, gibt es keine einheitliche Regelung der Netzspannung. Hier kommen über das Land verteilt unterschiedliche Spannungswerte vor.
Schwankungen der Netzspannung
Mitunter kann es vorkommen, dass die Netzspannung innerhalb enger Grenzen schwankt, etwa durch Schwankungen der Netzlast oder der Einspeisung. Die Netzbetreiber müssen dafür sorgen, dass diese Schwankungen möglichst gering ausfallen. In Deutschland liegt die Toleranz bei maximal ±10 % der festgelegten 230 Volt. In den Übertragungsnetzen des Ferntransports elektrischer Energien wie etwa zur Grobverteilung innerhalb von Städten liegt die Netzspannung übrigens deutlich höher. Hier wird mit Spannungswerden von beispielsweise 220 oder 380 Kilovolt gearbeitet.