Im Rahmen der Forschung zur Bekämpfung von Krebs entwickeln Chemiker derzeit neue Moleküle, die den Tumor bekämpfen sollen, ohne anderes Gewebe zu schädigen. Dies soll dadurch ermöglicht werden, dass die Moleküle lediglich ihre Wirkung entfalten, wenn diese beleuchtet werden. Gelinge dies, hätten Mediziner Medikamente für die Chemotherapie mit einem Ein- und Ausschalter. Darüber hinaus wäre es möglich, wenn diese Moleküle mit Antibiotika kombiniert würden, resistente Krankheiten besser zu bekämpfen, da auch hier nur an der benötigten Stelle agiert würde und eine geringere Dosierung möglich wäre.
Die größte Herausforderung für die Forscher ist derweil noch die Moleküle auf passende Wellenlängen einzustellen. Das Licht muss genug Energie haben um das Gewebe zu durchdringen, damit es die Mittel überhaupt aktivieren kann, gleichzeitig darf es aber nicht selbst zu Schäden führen. Zudem sind die chemischen Reaktionen, die auf die Beleuchtung folgen, oftmals irreversibel. Die Forscher haben somit in diesen Fällen nur einen Einschalter. Wiktor Szymanski von der Universität Groningen arbeitet hingegen an Antibiotika, die auch wieder in den Ausgangszustand zurückgebracht werden können. Dabei werden verschiedene Wellenlängen genutzt: Ultraviolett zum Einschalten und Blau zum Ausschalten.
Eine Möglichkeit das Licht unter die Haut zu bekommen wäre auch eine Implantation von LEDs. Diese könnten dann während der Medikation aus der Ferne eingeschaltet werden, um die Medikamente zu einer lokalen Reaktion zu bringen. Nach Ende der Therapie könnten die LEDs dann wieder entfernt werden.