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Ökologische Energiegewinnung durch Mais in NRW

Bioenergie, die durch Mais erzeugt wird, lässt den Strom durch Lampen und Leuchten fließen.
Die Landwirte bauen den Mais nicht mehr nur zum Essen an, sondern auch für die Energiegewinnung. Der ökologisch produzierte Strom durch Energiemais sorgt u.a. für die Beleuchtung im Haus, aber ist dieser Ökostrom auch zukunftsfähig? Zumindest hat Nordrhein-Westfalen den drittgrößten Silomaisertrag aller Bundesländer im Jahr 2017, aber lohnt es sich die Maisproduktion um jeden Preis hochzufahren, oder überwiegen dann die Nachteile, die der Maisanbau mit sich bringt? Click-Licht hakt nach.

Körnermais, Silomais, Energiemais – was ist was?!

Mais lässt sich in verschiedene Arten unterteilen. Der handelsübliche, süße Gemüsemais (aus der Dose oder am Kolben) oder Popcornmais stammt nur zu einem geringen Teil aus Deutschland, da es hierzulande nicht warm genug ist.

Der Großteil des in Deutschland angebauten Mais dient als Viehfutter. Weiter wird der heimische Mais auch für die Biogaserzeugung, die industrielle Verwertung oder zur Produktion von Maisstärke genutzt.

Je nach Art der Ernte, unterscheidet man zwischen Silomais und Körnermais. Beim Silomais wird die gesamte Pflanze inklusive Grün geerntet, zerhäckselt und in Silos gelagert. Silomais wird vorwiegend in der Futtermittel- oder Biogasproduktion eingesetzt. Beim Körnermais werden lediglich die Maiskörner geerntet, welche zu dann in der Nahrungsmittelproduktion zum Einsatz kommen.

Energiemais ist Mais, der in der ökologischen Energiegewinnung eingesetzt wird.  Dazu wird der Energiemais in der Biogasanlage unter Ausschluss von Sauerstoff und Licht vergärt. Anschließend wird dieses Biogas aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist. Der ausgegorene Rückstand wird wiederum der Landwirtschaft, in Form von Dünger, zugeführt.Die Nutzung von Energiepflanzen.

(Quelle)

Europäisch verankert legt die EU-Richtlinie fest, dass die eingesetzte Biomasse bestimmte Nachhaltigkeitsstandards erfüllen muss.

Zahlen und Fakten - Die Mais-Situation in Deutschland und NRW

Mais kam ursprünglich von Kolumbus nach Deutschland, der Durchbruch kam aber erst Ende der 1960er Jahre. Waren es anfangs noch vereinzelte Maisfelder, so macht der Mais heute, dank subventionierter Energiewende (EEG), etwa 21 % der gesamten Ackerfläche Deutschlands aus.

Mais verdrängt die ursprüngliche Vegetation – Klee, Gräser und Wiesen müssen der gelben Monokultur weichen. Diese Entwicklung wird auch als „Vermaisung“ bezeichnet. Deutschland ist mit 4.547.000,6 Tonnen Mais im Jahr 2017 der fünftstärkste Maisproduzent in der EU (Platz 1 geht an Frankreich).

Unter den Bundesländern spielt Nordrhein-Westfalen (NRW) eine große Rolle, wenn es um die Erntemenge geht. Unglaubliche 9.281.600 Tonnen wurden 2017 in NRW eingefahren. Diese Menge macht sich auch im Landschaftsbild bemerkbar. 26.8 % der gesamten NRW-Ackerfläche werden vom Mais beansprucht (Jahr 2014).

Vorteile und Nachteile von Bioenergie durch Energiemais

Ist Energiemais eine ökologische Geheimwaffe oder ein ineffizientes Ärgernis? Es gibt auf jeden Fall einige Vorteile, aber auch Nachteile.

Hinsichtlich des Klimaschutzes und dem Ausstoß von Kohlendioxid hat der Energiemais die Nase vorn. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wird beim Mais nämlich nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie zuvor von der Pflanze aufgenommen worden ist. Hier ist jedoch eine differenziertere Betrachtungsweise angebracht. Je nach Standort und Einsatz von Düngern wirkt sich der Maisanbau unterschiedlich auf die Klimabilanz aus.

Die Biomasse aus Energiemais kann vielseitig eingesetzt werden. Egal ob fest, flüssig oder gasförmig – dieser Energieträger kann Strom & Wärme erzeugen und Kraftstoff ersetzen. Zudem unterliegt Mais, anders als bei Wind- und Solarenergie, keinen unkalkulierbar starken Schwankungen im Produktionsprozess.

Mais fördert ländliche Räume und bringt Jobs.

Den Einsatz von Genmais kann man unterschiedlich bewerten. Einerseits sind Gensorten wie „Dupont 1507“ (Dow/Dupont), „MON 810“ (Monsanto) oder „Bt11“ (Syngenta) effizienter im Anbau und damit günstiger im Handel, andererseits weiß noch niemand über mögliche Langzeitfolgen von Genmais-Konsum Bescheid.

Der Maisanbau hat den Nachteil, dass die Fruchtfolge nicht mehr oder nur noch sehr schwer realisiert werden kann. Die Fruchtfolge bezeichnet den Wechsel von einer Pflanze zur anderen auf selbigem Acker. Auch hinsichtlich der Population von Bienen und Insekten wirkt sich die Mais-Monokultur nicht förderlich aus. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen ist sich dieser Sache bewusst und sucht bereits nach Alternativen.

Für die Bürger kann der Mais bzw. die Biogasanlage zum finanziellen Risiko werden. Läuft der Betrieb der Biogasanlage schlecht, kann sich das auch in den Taschen der Bürger bemerkbar machen.

Ausweitung der Bioenergieproduktion durch Energiemais für NRW sinnvoll?

Der ökologische Kreislauf der Energiegewinnung durch Mais ist klimafreundlicher als die Verbrennung von fossilen Brennstoffen (mit Ausnahmen, siehe nächstes Kapitel). Kann man das denn nicht einfach weiter ausbauen und so mehr sauberen Strom und saubere Wärme erzeugen?

Das Umdenken hin zu erneuerbaren Energien wird immer allgegenwärtiger. Politisch untermauert wird dieser Transformationsprozess maßgeblich von zwei Gesetzen:

  • Koalitionsvertrag 2012 (Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien an der NRW-Stromversorgung auf 30%)
  • Klimaschutzgesetz 2013 (Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2020 um mind. 25 % gegenüber dem Jahr 1990, bis 2050 sogar 80 %)

In Folge dessen hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen Potentialanalysen über Energie aus Biomasse, Wind und Solar veranlasst. Die Potenzialstudie Teil 3 kam allerdings zu dem Ergebnis, dass das maximale Potential (13 TWh/a Strom und 28 TWh/a Wärme) aus Bioenergie relativ gering ausfällt. Im Vergleich zu Energie aus Wind und Solar (> 70 TWh/a Strom) rät man der NRW-Landesregierung daher an, sich nicht primär mit Bioenergie zu beschäftigen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass Bioenergie nicht nur aus Mais gewonnen werden kann, sondern auch durch andere Energiepflanzen. Mais ist allerdings die effektivste Energiepflanze.

Beleuchtung durch Bioenergie: wieviel Mais brauche ich für wieviel Tage Licht?

Durch die Verwendung von LED-Lampen, die zudem noch durch Ökostrom betrieben werden, lässt sich viel Energie einsparen. Aber wieviel Energie bringt so eine Maispflanze überhaupt? Click-Licht rechnet nach.

Aus nur einem einzigen Quadratmeter Mais, die in NRW zur Energieerzeugung angebaut werden, können durchschnittlich rund zwei Kilowattstunden Strom produziert werden. Das reicht für die gesamte Wohnungsbeleuchtung bei einem statistischen Anteil von 2% des durchschnittlichen jährlichen Haushaltsstroms (4000 kwh bei einer 4-köpfigen Familie) für genau 10 Tage Licht!

Bis aus Mais Bio-Strom wird, sind mehrere Schritte nötig. Dieses Video erklärt ganz gut, wie der Mais vom Feld die Leuchte in der Wohnung mit Energie versorgt:

Fazit

Die ökologische Energiegewinnung durch Mais bringt Vor- und Nachteile mit sich. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass Mais ein besseres ökologisches Profil besitzt als fossile Energieträger. Allein aus diesem Grund ist es ratsam, sich noch näher mit diesem Rohstoff zu befassen. Zwar wird in Wind- und Solarenergie mehr Potenzial vermutet als in Biomasse, dies ist unserer Meinung nach allerdings kein Grund, den Mais als ineffizienten Energieträger zu bezeichnen.

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