Seit Ende letzten Jahres erforscht das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) in einem Praxisversuch die Wirkung künstlicher Beleuchtung auf Schichtarbeiter. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Der Test findet im Münchener BMW-Werk statt, in dem 90 Mitarbeiter im Schichtdienst mit Smart-Watches ausgestattet wurden, um deren Biorhythmus zu kontrollieren. Die Schichtarbeiter werden noch bis Februar regelmäßig von Ärzten untersucht, beispielsweise auf deren Wachheit, aber auch deren physiologische und psychische Gesundheit. Grund dafür ist, dass durch Schlafmangel, der aufgrund künstlicher Beleuchtung entstehen können, die Gesundheit der Mitarbeiter Schaden nehmen kann. Dies würde nicht nur die Lebensqualität der Schichtarbeiter senken, sondern beeinträchtigt auch die Arbeitsleistung.
Die Forscher vom Fraunhofer Institut versuchen nun in ihrer ILIGHTS getauften Studie zu ergründen, inwieweit mit moderner LED-Beleuchtung negative Auswirkungen auf den Menschen eingedämmt werden können. Entsprechend werden die gewonnen Erkenntnisse alle vier Wochen überprüft und die Beleuchtung entsprechend angepasst, sodass zum Ende der Studie eine möglichst ideale Beleuchtungssituation geschaffen werden soll. Um die individuelle Lichtaufnahme der Arbeiter zu überwachen, sind alle Teilnehmer mit einem Lichtsensor ausgestattet, um abzugleichen wieviel Licht und welche Wellenlängen auf die einzelne Person eingewirkt haben. Besondere Bedeutung in der Studie hat dabei die Spätschicht, da die Schichtarbeiter beklagen, dass sie danach die größten Schlafprobleme hätten.
