Jeder kennt sie und keiner mag sie wirklich. Motten! Am Tag unscheinbar und in der Nacht werden sie von künstlichem Licht wie magisch angezogen. Dies lässt den Schluss zu, dass Motten das Licht mögen, aber scheinbar nur das Licht von Leuchten, Laternen und Lampen. Wie kommt das? – Fragen Sie sich berechtigterweise.
Zunächst einmal handelt es sich bei Motten um Nachtfalter und gehören damit zur Gattung der Schmetterlinge. Im Gegensatz zu ihren Verwandten – den Tagfaltern – sind Nachfalter vor allem in der Dämmerung und in der Nacht aktiv, da sie sich am Tag vor ihren Feinden verstecken. Aufgrund ihrer bräunlichen Flügelfärbung sind sie am Tag in der Natur bestens getarnt.
Was kann helfen, damit Motten nicht mehr gegen künstliches Licht fliegen?
Eine Redensart besagt, „von etwas oder jemanden angezogen zu werden, wie die Motten vom Licht“ – dabei ist das keine wirklich korrekte Aussage. Motten werden nicht von künstlichen Lichtern angezogen, sondern vielmehr vom Mondlicht. An diesem orientieren sich Nachfalter, um geradeaus fliegen zu können. Der Mond bildet in der Regel den hellsten Punkt in der Nacht und scheint sich aufgrund seiner Entfernung in seiner Position nicht zu verändern. Wegen der vielen helleren Laternen – sowohl für den Innenbereich als auch für den Außenbereich – nehmen Motten häufig diese als Orientierungspunkte. Das Dilemma hierbei ist, dass sie für ihren Geradeausflug immer einen 40 Grad-Winkel zur Lichtquelle einnehmen. Da Laternen, Gartenleuchten oder aber auch Strahler und Erdspieße deutlich näher liegen als der Mond, orientieren sich Motten und andere nachtaktive Insekten an dieser Beleuchtung. Instinktiv wollen sie auch hier den Winkel einnehmen. Dieser Umstand führt unweigerlich immer wieder dazu, dass Motten diesen Winkel korrigieren müssen und somit Spiralen fliegen, die direkt in das Leuchtmittel führen.
Nichtdestotrotz gibt es eine Lösung! Die Facettenaugen von Insekten verfügen über ein anderes Sehvermögen als Menschen. So können sie kurzwelliges bläuliches UV-Licht viel besser wahrnehmen als Licht im orange-, gelblich- oder rot-farbenen Bereich. Werden also bläulich leuchtende Lichtquellen gegen gelblich leuchtende Lampen ausgetauscht, die einen wesentlich niedrigen UV-Gehalt haben, sterben weniger Motten im Licht und wir sparen Energie.
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