Wir nehmen unsere Umwelt dreidimensional wahr – so können wir die Lage von Gegenständen in einem Raum, ihre Oberflächenstruktur oder aber die Größe einer Räumlichkeit einschätzen. Was uns dabei hilft, ist das Zusammenspiel von Licht und Schatten, beziehungsweise von direkter und indirekter Beleuchtung. Dieses Zusammenspiel wird auch als Modellierung verstanden und kommt beispielsweise auch im Illusionismus zum Tragen.
Erst durch gerichtetes Licht und den daraus entstehenden Schatten, den ein Gegenstand wirft, können wir seinen räumlichen Aufbau wahrnehmen. In der Lichtplanung ist die Modellierung daher ein wichtiger Bestandteil, um dem Raum die gewünschte Wirkung zu verleihen. Für eine ausgewogene Beleuchtung benötigt man eine gute Mischung aus diffusem und gerichtetem Licht.
Mit Modellierung bestimmte Wirkungen erzeugen
Stark gebündeltes Licht erzeugt eine ausgeprägte Modellierung und damit einhergehend starke Schatten. Damit lassen sich gut besondere Effekte im Raum erzeugen. Zum Beispiel ziehen helle Punkte in einer dunklen Umgebung die Aufmerksamkeit auf sich, die punktuell beleuchteten Elemente werden betont und visuell in den Vordergrund gerückt. Im Möbel- und Innenausbau kann mit der Beleuchtung auf einzigartige Weise gespielt werden. Eine sogenannte Hinterleuchtung etwa hebt Grenzen auf und vermittelt den Eindruck, ein Raum würde indirekt schweben.
Ebenso kann die Modellierung bei der Führung durch einen Raum unterstützen. Licht markiert Wege, Eingänge und Ausgänge, sowie auch Stufen oder Kanten. So sorgt es für Sicherheit und hilft Menschen, sich zu orientieren. Allgemein kann man sich merken: akzentuiert gesetztes Licht erzeugt viel Schatten und damit Kontraste und eine gewisse Theatralik, während eine allgemeine Beleuchtung erst die Wahrnehmung ermöglicht und Räume sichtbar macht.