Kerzen gehören vor allem in der Vorweihnachtszeit zum gewohnten Bild in Wohnzimmern. Über viele Jahrhunderte stellte die Kerze die primäre Lichtquelle vieler Häuser dar. Zusammen mit Öllampen, Petroleumleuchten und dem heimischen Kamin waren sie lange Zeit unersetzlich, vor allem in der dunklen Jahreszeit. Heutzutage dienen Kerzen vor allem der stimmungsvollen Beleuchtung: Eine romantische oder entspannende Atmosphäre lässt sich weiterhin gut mit Kerzen erzeugen, auch wenn LEDs in diesem Feld immer mehr Möglichkeiten bieten und mit einigen Vorteilen aufwarten können, beispielsweise der Sicherheit. Kerzen sind auch deshalb so stark mit der Weihnachtszeit verbunden, weil sie im kirchlichen Kontext einen hohen Stellenwert besitzen; selbiges gilt auch für Ostern. In der Weihnachtsbeleuchtung dienten sie zudem lange als Baumschmuck. Diese Aufgabe haben sie zunächst an Glühlampen, mittlerweile oftmals auch an LEDs abgeben müssen. Hier spielten zunächst Sicherheitsaspekte eine Rolle, aber auch die weitaus leichtere Bedienung waren entscheidend. LED-Lichterketten für Innen oder Außen-Lichterketten warten zudem mit einer höheren Lebensdauer auf, weshalb sich der Trend immer weiter dahin verschiebt.
Kerzen wirken zudem in der Regel beruhigend auf den Menschen. Das liegt unter anderem an der ausgestrahlten Lichtfarbe, die viele Rotanteile aufweist und daher mit Wärme assoziiert wird. Gleiches gilt für die Farbtemperatur, die meist bei gerade mal rund 1.500 Kelvin liegt, deutlich unterhalb der meisten Lampen im Haushalt. Aber auch das sehr weiche Licht, das keine harten Schatten wirft, wirkt beruhigend und unaufgeregt. Die Flamme einer Kerze blendet zudem nicht, sodass man auch direkt ins Licht schauen kann, um das Feuer zu beobachten. Zuletzt hat auch das leichte Flackern der Kerzenflamme eine entspannende Wirkung auf den Menschen, vermutlich aufgrund der leichten Bewegung, die nie stillsteht, aber auch nicht außer Kontrolle gerät.
Hergestellt werden Kerzen heutzutage in der Regel aus einer Mischung von Paraffin und Stearin, meist in einem Verhältnis von zwei zu eins, hergestellt. Ebenfalls noch zu kaufen sind Kerzen aus Bienenwachs. Diese wurden vor allem seit dem Mittelalter in Kirchen verwendet, werden aber bis heute noch produziert. Aufgrund andere Produktionsverfahren und höherer Materialkosten sind diese jedoch teurer als ihr modernes Äquivalent.