Chromatische Adaption

Unter chromatischer Adaption versteht man den Weißabgleich des Auges. Das bedeutet zunächst, dass zum Beispiel ein weißer Gegenstand immer ein weißer Gegenstand bleibt und in seiner Farbe – unabhängig von der gerade überwiegenden Farbtemperatur bzw. Lichtfarbe – auch genauso wahrgenommen wird.

Nehmen wir also einmal an, dass die Rotanteile unter den gerade gegebenen Lichtverhältnissen überwiegen. Das menschliche Auge ist sofort bestrebt, die Farben der Objekte in der Umgebung in reellen Farben wahrzunehmen. Dass wir Farben auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen anscheinend immer gleich wahrnehmen, ist auf die menschliche Netzhaut zurückzuführen. Auf ihr sind unterschiedliche lichtempfindliche Zellen angesiedelt, die für verschiedene Spektralbereiche des Lichts sensibilisiert sind. Diese Zellen sind dafür verantwortlich, dass Adaptionsprozesse im Auge bzw. Gehirn ablaufen. So ist es nahezu egal, ob ein Objekt von künstlichem Licht oder Tageslicht angeleuchtet wird – die chromatische Adaption bewirkt, dass wir Farben nicht anders wahrnehmen als sie sind, indem das Auge ganz automatisch einen Weißabgleich vornimmt.

Wir können diesen Prozess der chromatischen Adaption ganz einfach an uns selbst ausprobieren und nachvollziehen:

Wir sitzen beispielsweise eine Weile in der prallen Mittagssonne und betreten anschließend ein Haus. Wir alle wissen, dass wir zunächst unsere Umgebung dunkel bis schwarz wahrnehmen. Aber bereits nach kurzer Zeit sind wir wieder in der Lage, alle Details wahrzunehmen. Unser Auge hat sich also in kürzester Zeit der Lichtfarbe angepasst, so dass wir alles so wahrnehmen, wie es ist.

Ohne diesen Prozess der chromatischen Adaption – also der Anpassung des Auges an die aktuelle Farbtemperatur – wären wir nicht in der Lage, weiß auch als weiß zu erkennen. Denn aufgrund des unterschiedlichen Wellenbereichs von Tageslicht und künstlichem Licht im Innen- oder Außenbereich wäre ein weißes Blatt Papier nicht dasselbe weiße Blatt Papier. Im Vergleich zu Kunstlicht ist Tageslicht kurzwelliger und müsste demnach weiße Gegenstände mit einem blauen Schimmer wiedergeben. Hingegen müsste die Farbe Weiß unter dem Einfluss einer Lampe vielmehr ins Gelb gehen. Aufgrund der hohen Anpassungsfähigkeit des menschlichen Auges können wir uns sehr schnell an die verschiedenen Lichtverhältnisse gewöhnen.

Weiterführende Informationen:

Chromatische Adaption und Farbkonstanz - Verena Becker - Uni Koblenz-Landau

Weißabgleich in der Fotografie

Über den Autor!

Rudolf Ring hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht! Der gelernte Elektrotechniker begeisterte sich bereits vor über 18 Jahren für Licht und dessen Wirkung. Im Jahr 2008 gründete er dann die Firma click-licht.de und ist seitdem kompetenter Ansprechpartner für sämtliche Fragen und Belange rund um die Beleuchtung. Zu seinen Stärken zählen dank jahrelanger Erfahrung in dem Fachgebiet auch die Lichtplanung und die Umsetzung von Lichtsystemen - hier macht ihm so schnell niemand etwas vor!

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