Heute gilt die Maßeinheit Blondel (blondel) als veraltet und geht auf den französischen Physiker André-Eugène Blondel zurück. Verwendet wurde die Maßeinheit zur Angabe der Leuchtdichte von selbstleuchtenden Körpern. Offiziell wurde diese Maßeinheit allerdings nie verwendet oder festgelegt. Allerdings wurde die Maßeinheit zum Gedenken an den Physiker und als Alternative zur Einheit Apostilb 1942 vorgeschlagen.
André-Eugène Blondel lebte von 1863 bis 1938 und studierte am École des Ponts et Chaussées in Champs-sur-Marne – seit 2008 besser bekannt unter École des Ponts ParisTech. Blondel schloss sein Studium mit Bravour sowie als Klassenbester ab und wurde nach einer Anstellung als Ingenieur schließlich Professor an seiner ehemaligen Universität.
Zu den Meilensteinen seines beruflichen Lebens gehören unter anderem
- Die Erfindung des Oszillographen
- Die Entwicklung eines Systems für photometrische Einheiten
- Der Vorschlag, Lumen als Maßeinheit für die Messung des Lichtstroms zu verwenden.
Aber auch mit anderen wissenschaftlichen Bereichen beschäftigte sich der Physiker. Hierzu gehören beispielsweise:
- Telegraphie
- Akustik
- Mechanik
Sogar für eine Theorie des Induktionsmotors machte André-Eugène Blondel Vorschläge. Für seine Umtriebigkeit und Verdienste erhielt er im Laufe seines Lebens diverse Auszeichnungen und Ehrungen:
- 1937 Faraday-Medaille
- Medaille des Franklin-Instituts
- Montefiore-Preis
- Lord-Kelvin-Preis
- 1916 Mitglied der Académie des sciences
- 1932 Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- 1927 Kommandeur der Ehrenlegion
Wie bereits erwähnt, wird die Bezeichnung blondel als Maßeinheit für die Leuchtdichte heute nicht mehr verwendet. 1979 wurde für die Messung und Angabe der Leuchtdichte die Einheit Candela pro Quadratmeter cd/m² eingeführt, die bis heute gilt. Zurückzuführen ist diese Einheit auf den lateinischen Begriff für Kerze. Dabei gibt 1 cd den Lichtstrom von einem Lumen pro Raumwinkel an.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Leuchtdichte beim Kauf von Monitoren, Laptops oder Tablets eine entscheidende Rolle spielen. So sollte auch beim Kauf von LCD-/LED-Fernsehern auch auf diese Maßeinheit geachtet werden. Dabei sind Werte um die 300 cd/m² am effektivsten, um bei Tageslicht ein gut sichtbares und helles TV-Bild zu erhalten. Am Abend wiederum sind Werte um die 200 cd/m² und weniger ausreichend. Moderne TV-Geräte sind mittlerweile mit einem Sensor ausgestattet, der erkennt, wann sich die Umgebungsbeleuchtung verändert und selbständig die Bildschirmhelligkeit anpasst. Displays und Monitore hingegen benötigen für eine optimale Arbeitshelligkeit zwischen 100 und 140 cd/m².
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